Bienenfreundlicher IP-SUISSE-Zucker hat Potential

Medienmitteilung 6.07.2023

Zum Schutze der Insekten und im Speziellen der Bienen ist eine nachhaltige Anbauweise in der Landwirtschaft elementar. Deshalb setzt sich der Imkerdachverband apisuisse zusammen mit der Zuckerbranche und IP-SUISSE für eine bienenfreundliche Produktion ein. Beim IP-SUISSE-Anbau verzichten die Landwirtinnen und Landwirte auf Insektizide und Fungizide. Die Lebensmittelindustrie kann auch ein Zeichen setzen, denn IP-SUISSE Zucker steht in genügenden Mengen zur Verfügung. 

IP-SUISSE hat schon sehr viel erreicht mit ihrem Biodiversitätsprogramm: Studien zeigen, dass die Anzahl Punkte, die IP-SUISSE Produzent:innen erzielen, mit der Artenvielfalt in der Umgebung zusammenhängen – je mehr Massnahmen und Punkte, desto grösser die Biodiversität. Die Massnahmen haben einen wissenschaftlich nachweisbaren Effekt. Und dennoch – mit der Biodiversität steht es nicht gut. Zuckerrüben sind eine äusserst anspruchsvolle Kultur und deren Anbau ist mit einigen Herausforderungen verbunden. 

Blühstreifen und Buntbrachen zur Förderung der Bienen 

Seit 2017 wird IP-SUISSE Zucker umweltschonend auf IP-SUISSE Bauernhöfen erfolgreich angebaut und ist seither im Detailhandel als 1 kg Zuckerpakete oder Zuckersticks mit dem Käfer-Label erhältlich. Aktuell werden auf 3600 ha von 674 Landwirtschaftsberieben IP-SUISSE Zuckerrüben produziert, was rund 22% der gesamthaft 16‘000 ha entspricht. „Wir beurteilen das als sehr wichtigen Beitrag an eine bienenfreundliche Entwicklung der Landwirtschaft“, so Mathias Götti Limacher, Präsident von apiuisse. 

Diese nachhaltige Produktion trägt dazu bei, Pflanzenschutzmittel einzusparen und die Biodiversität zu fördern. Bei der IP-SUISSE Zuckerrübenproduktion dürfen keine Insektizide gegen Schädlinge und keine Fungizide gegen Pilzkrankheiten gespritzt werden. Mit dem Fokus auf den Bienenschutz legen die Landwirte zusätzlich Blühstreifen, Bunt- oder Rotationsbrachen an, welche auch zur Förderung von Nützlingen beitragen. 

Grosses Potenzial in der Verarbeitungsindustrie 

Trotz der Vorteile für die Biodiversität, gestaltet sich der Absatz des IP-SUISSE-Zuckers als nicht einfach. In vielen Läden ist der Zucker mit diesem Label bereits erhältlich und steht somit zur Verfügung. Allerdings fliesst rund 80 % des in der Schweiz konsumierten Zuckers in die Lebensmittelverarbeitung und nur 20 % gelangen in den Detailhandel. „Um nochmals wesentlich weiterzukommen, gilt es nun, die Lebensmittel verarbeitenden Firmen zu überzeugen“, hält Mirjam Lüthi IP-SUISSE fest. Dies stellt sich aber als eine grosse Herausforderung heraus. Gegen 200 IP-SUISSE Landwirte würden gerne auch nachhaltig ihre Rüben produzieren, müssen aber mit der Produktion warten, da bisher noch zu wenig IP-SUISSE Zucker in der industriellen Lebensmittelproduktion eingesetzt wird. Die Unternehmen schreiben sich heute gerne Nachhaltigkeit auf die Fahne. Paradoxerweise scheint dann allerdings der relativ geringe Preisaufschlag von weniger als 10 % gegenüber dem konventionellen Zucker oft bereits zu hoch zu sein. Kommt noch hinzu, dass der Zucker in einem Produkt in der Kommunikation nicht im Vordergrund steht. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich dies ändern wird, da immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher auf nachhaltige Produkte achten und die Vorteile von IP-SUISSE erkennen. 

Fütterung mit einheimischem Zucker 

Seit diesem Jahr können Imkerinnen und Imker ihren Bienen nachhaltigen Futtersirup aus IP-SUISSE Produktion für den Aufbau des Winterfutters anbieten. Dieser benötigte Zucker entspricht einer Produktion von 200 ha. IP-SUISSE hat die Zusammenarbeit mit BienenSchweiz seit diesem Jahr intensiviert: mit der Anlage von Blühstreifen und Biodiversitätsförderflächen sowie dem Verzicht des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln profitieren die Bienen von blühenden Pflanzen. Im Gegenzug unterstützen die Imker die IP-SUISSE Produktion mit dem Kauf von IPS-Futtersirup und/oder Labelzucker zur Winterfütterung.