Honigfälschungen im EU-Markt 

Gefälschter Honig sorgt derzeit für Schlagzeilen in Europa. BienenSchweiz setzt sich für Transparenz und Qualität ein. Kundinnen und Kunden sollten beim Verkauf auf vertrauenswürdige Quellen achten.

Für BienenSchweiz ist wichtig, Folgendes festzuhalten:

  • Der Schweizer Honigmarkt ist im Vergleich zur EU klein und überschaubar.  Der grösste Teil des Schweizer Honigs wird direkt vermarktet und kommt nicht in den Detailhandel. Das Vertrauen zwischen Konsumenten und Imkerschaft ist sehr hoch. 
  • Die Gesetzeslage ist klar: Honig ist das Produkt, das Bienen sammeln. Keinerlei Zugaben (Streckungen) sind erlaubt.
  • Alle wichtigen Akteure im Schweizer Honigmarkt – von Behörden über Forscher bis zu Händler – streben hohe Qualitätsstandards an. Niemand will einen Honigskandal. BienenSchweiz und apisuisse nehmen regelmässig an Treffen teil. Die apisuisse-Honigkommission, verantwortlich für das Qualitätslabel “Goldsiegel”, spielt dabei eine zentrale Rolle.
  • Es werden die neuesten Analysemethoden eingesetzt. Doch wie im Doping versuchen Fälscher, immer einen Schritt voraus zu sein. Es geht um viel Geld.

Aus Sicht der Imkerschaft sieht die Lage anders aus als in Deutschland.

  • In Deutschland befinden sich Imkerinnen und Imker in einem ständigen Preiskampf.
  • Der deutsche Markt wird mit Billighonig überschwemmt. Das hat zur Folge, dass sich der Preisdruck und die Absatzschwierigkeiten verschärfen.
  • Der Honigskandal in der EU steigert die Nachfrage nach Schweizer Honig. Die Verbraucher legen mehr Wert auf eine klare Herkunft.
  • Die Medienberichte und die Reaktionen darauf (siehe online-Kommentare auf entsprechende Berichterstattung) zeigen, dass wir Imkerinnen und Imker Vertrauen geniessen. Wir haben eine grosse Verantwortung, dass dies so bleibt.
  • In der Schweiz haben wir kein Absatzproblem. Wir decken nur etwa ein Drittel der Nachfrage mit der heimischen Produktion. Die Konsumentinnen und Konsumenten wissen, dass Schweizer Honig kostbar ist, und zahlen dafür gern einen angemessenen Preis.

An die Adresse der Konsumierenden:

  • Wer seinen Honig direkt bei der Imkerschaft kauft, hat praktisch kein Risiko, gefälschten Honig zu kaufen.
  • Das Risiko von Verfälschungen ist bei Importhonigen sicher höher. Wer den billigsten Honig im Regal wählt, nimmt zwangsläufig ein grösseres Risiko in Kauf.  

BienenSchweiz setzt sich weiterhin für Transparenz und Qualität im Honigmarkt ein und appelliert an die Konsumentinnen und Konsumenten, beim Kauf auf vertrauenswürdige Quellen zu achten.

Berichterstattungen zum Thema:

https://www.srf.ch/news/wirtschaft/gestreckte-billigimporte-kommt-auch-bei-uns-gefaelschter-honig-in-die-regale

https://www.srf.ch/audio/news-plus/fake-honig-ist-in-der-schweiz-drin-was-drauf-steht?id=AUDI20241212_NR_0030#autoplay

https://www.20min.ch/story/neue-tests-gefaelschter-billig-honig-flutet-den-europaeischen-markt-103238035

https://www.20min.ch/story/imker-alarmiert-diese-faelschungen-zerstoeren-unsere-lebensgrundlage-103238056