Bienenhotels

Sie sind sehr beliebt und werden als probates Mittel für die Förderung von Wildbienen betrachtet: Die sogenannten Bienen-“Hotels”. Sie sind sicher wertvoll, um auf diese pelzigen Nützliche aufmerksam zu machen. Leider aber verfehlen sie das Ziel, wenn es darum geht, etwas Sinnvolles für den Bienenschutz beitragen zu wollen!

Über 50 % der Wildbienen nisten im Boden. Röhren wie Stängel, Bohrlöcher in Holz und Lehm, wie sie in Wildbienenhotels angeboten werden, sind für das Brutgeschäft der grossen Gruppe der im Boden brütenden Wildbienen gänzlich uninteressant. Zudem sind es vor allem die Bodennister, welche vor allem vom Artenrückgang betroffen sind! Mit diesen im Handel erhältlichen Nisthilfen offeriert man lediglich für etwa 25 % der Wildbienen eine Möglichkeit, die Ressource Nistgelegenheiten zu verbessern.

Besser als nichts? Nun – die im Handel erhältlichen Nisthilfen sind häufig aufgrund von zwei Aspekten ungeeignet: Erstens sind die Durchmesser der Röhren sehr häufig so ausgelegt, dass Arten davon profitieren, die es eigentlich gar nicht nötig hätten, wie sehr häufige Mauerbienen-Arten. Und zweitens bieten Bienenhotels auch Parasiten Unterschlupf, welche die Larven schädigen.

Die Bienenhotels haben durchaus ihren Platz für die Förderung der Wildbienen, wenn sie korrekt angelegt sind! Korrekt anlegen heisst z.B. geglättete Holzkanten, kein Nadelholz, Stängel-/Röhrenlänge genügend lang, markhaltige Stängel senkrecht stehend, Standort besonnt und regengeschützt u.v.m. Mit einer solchen Nisthilfe werden Beobachtungsmöglichkeiten geschaffen und vielen Personen können die Schönheit und Bedeutung der Wildbienen näher gebracht werden.

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