Bienenschwarm entdeckt! – Was tun?

Im Frühling wachsen Bienenvölker zügig. Die Anzahl der Individuen steigt von rund 10’000 auf ungefähr 25’000 Arbeiterinnen an. Hat ein Volk seine maximale Grösse erreicht, gerät es in Schwarmstimmung und beginnt junge Königinnen nachzuziehen. Das ist der Startschuss zur Teilung des Bienenvolkes. Vor dem Schlüpfen der jungen Königinnen verlässt deren Mutter mit etwa der Hälfte der Bienen den Stock als Schwarm. Dieser Bienenschwarm fliegt rund 1-2 km weit und ist aktiv damit beschäftigt, ein neues Zuhause zu finden.

BienenSchweiz erläutert auf dieser Seite, wie Sie sich richtig verhalten, falls sich ein Schwarm in Ihrer Umgebung niedergelassen hat.

Wie gehen Sie vor?

Wenden Sie sich als erstes an die Imkerin/den Imker in der Nähe. Sie oder er wird den Schwarm bestimmt gerne einfangen.

Falls Ihnen niemand bekannt ist, der in der Nähe imkert, wenden Sie sich an den Imkerverein in Ihrer Region. Unter diesem Link finden Sie die Kontaktdaten:
https://www.bienen.ch/ueber-uns/kantonalverbaende-und-sektionen/

Wenn Sie auf diesem Weg niemanden erreichen können, hilft Ihnen in der Regel auch die Feuerwehr weiter.

Wie erkennt man einen Schwarm?

Wie finden Sie einen Schwarm vor?

  • Eine grosse Anzahl Bienen, die herumfliegen.
  • Unzählige Bienen hängen in Traubenform an einem Strauch, Ast, Baum oder an einem vorstehenden Bauelement.

Sie erleben eines der faszinierendsten Ereignisse im Leben eines Bienenvolkes:

  • Ein neues Bienenvolk formiert sich und sucht einen neuen Standort! Die Bienen tragen in ihren Honigmägen ausreichend Nahrung für mehrere Tage mit sich.
  • Haben Sie keine Angst vor Stichen! Ein schwärmendes Bienenvolk ist in der Regel friedlich und wenig aggressiv. Beobachten Sie trotzdem aus sicherer Distanz.
Ein Bienenschwarm auf einem Ast (M. Götti Limacher)

Helfen Sie mit, das Überleben des Schwarmes zu sichern

Der Bienenschwarm wird sicher eingefangen (P. Albertin)

Warum Schwärme eingefangen werden müssen:

  • Der Schwarmvorgang ist für die Gesundheit der Bienen grundsätzlich förderlich.
  • Werden aber Schwärme nicht eingefangen, gehen sie bei uns meistens wegen Futtermangel und fehlender Behandlung gegen die Varroamilbe spätestens im nächsten Winter ein.
  • Vor allem in Wohngebieten nisten sich Schwärme nicht selten in unzugänglichen Nischen von Gebäuden ein. Dies ist weder für Bienen noch für Menschen optimal.
  • Eigene und fremde Schwärme einzufangen, gehört zu den Aufgaben und zur Praxis von Imkerinnen und Imkern.

Die Bedeutung der Bienen

Sowohl Honig- wie auch Wildbienen leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zur Bestäubung unserer Pflanzen und damit für unsere Ernährung. In der Schweiz gibt es einen genügend grossen Bestand an Honigbienen.

Beim Einfangen eines Schwarms geht es vor allem darum, die Honigbienen fachgerecht zu pflegen. Das Einfangen ist nicht selten auch mit einen Risiko verbunden. Kann ein Schwarm einmal nicht erwischt werden, ist der Fortbestand der Honigbienen deswegen nicht gefährdet.

Viele Wildbienenarten sind hingegen akut bedroht. Neben dem mangelnden Blütenangebot und der Pestizidbelastung fehlt es an Nistgelegenheiten, die für die Vermehrung und den Fortbestand dieser wichtigen Bestäuber entscheidend sind. Allerdings leiden auch die Honigbienen an der abnehmenden Biodiversität und unter dem Einsatz von Pestiziden. Lesen Sie unter: https://www.bienen.ch/aktiv-werden, was Sie für Bienen tun können.