Schattiger und feuchter Standort
Schattige und feuchte Standorte treten häufig an Waldrändern, Nordhängen, entlang von Hecken oder auf der Schattenseite von Gebäuden auf. Eine Blumenwiese an diesen Standorten ist weniger artenreich als eine Trockenwiese und der Gräseranteil ist höher. Daher kann sie etwas weniger farbig sein. Das entspricht dort aber der natürlichen Wiesenzusammensetzung und ist deshalb nicht weniger wertvoll.
Nach der Ansaat zu beachten ist, dass der Schneckenfrass zu einem Problem werden kann. Deshalb sollte nicht zu früh im Jahr gesät werden, damit die Schnecken nicht von der Feuchtigkeit im Frühling profitieren. Zusätzlich ist das Walzen nach der Saat besonders wichtig, weil sich die Schnecken in gewalzten Flächen schlechter verkriechen können. Es ist wichtig, dass angrenzende Grünflächen gut beobachtet werden, da die Schnecken sich darin gut zurückziehen können und meist von dort aus auf die neu gesäte Fläche gelangen.
Ideal geeignet für feuchte und humusierte Standorttyp ist das Saatgut: UFA-Wildblumenwiese feucht CH-G
Standort in erhöhten Lagen
Artenreiche Bergwiesen gedeihen insbesondere an sonnigen, gegen Süden geneigte Lagen. Die Ideale Höhe Beträgt dabei 1200 bis ungefähr 1600 Meter über Meer. Bei optimaler Bewirtschaftung, angepasst an den Standort, sind Bergblumenwiesen sehr artenreich und farbig. Insbesondere wegen der hohen Artenzahl können sie sich an verschiedene Standorte anpassen oder auf ändernde Bedingungen reagieren.
Beim der Saat in erhöhten Lagen zu beachten ist:
- Die Saatzeit ist je nach Lage etwas später als im Mittelland: ab Vegetationsbeginn bis Ende Juni.
- Die Keimphase dauert länger. Deshalb sind auch hier die Säuberungsschnitte sehr wichtig
- Bei der Pflege in den Folgejahren sollte auch der erste Schnitt etwas später erfolgen als im Mittelland. Die optimale Zeit ist, wenn das Gras reife Samen hat. Dies ist je nach Lage Mitte Juni bis Mitte Juli der Fall. Es sind insgesamt nur ein bis zwei Schnitte nötig.
Ideal geeignetes Saatgut für humusierte und sonnige Standorte in den Voralpen und Bergen bis 1600 Meter über Meer: UFA-Bergblumenwiese CH-G
Kiesböden oder Rohböden
Kiesböden, Rohböden, Mergelböden – kurz Standorte ohne Humus – Solche Standorte entstehen oft an Strassen- oder Parkplatzrändern, an einer steilen Böschung oder in Kiesgruben. An diesen Standorten fühlen sich sogenannte Pionierpflanzen wohl. In der Natur entstehen solche Standorte durch Felsstürze, Lawinen oder Flüsse, die übers Ufer treten. Pionierpflanzengesellschaften bringen einen hohen Reichtum an Farben, Formen und Vielfalt, die für Insekten sehr wertvoll sind. Diese Art von Vegetation ist instabil, da diese Pflanzen lediglich – wie es der Name schon sagt – als Pioniere für andere Pflanzen dienen. Daher bedarf es regelmässiger Eingriffe, wenn man diesen besonderen Charakter erhalten möchte.
Bei Kies- und Rohböden ist zu beachten, dass die ideale Saatzeit von März bis Mitte Juni ist. Im Ansaatjahr braucht es KEINE Pflege! Das heisst, dass einerseits komplett auf eine Bewässerung verzichtet werden sollte – auch in Trockenperioden. Andererseits sollte kein Säuberungsschnitt durchgeführt werden, weil im Kiesboden kaum Unkraut keimen sollte, sondern lediglich die spezialisierten Pflanzen, die ausgesät wurden.
In den Folgejahren sollte die Wiese nicht gemäht werden, da in den abgestorbenen Pflanzenstängeln Insekten überwintern können. Bei einem jährlichen Pflegedurchgang sollte der Bestand kräftig ausgelichtet werden, damit der typische Charakter erhalten bleibt und die einzelnen Pflanzen genügend Platz haben. Die Voraussetzung dafür ist allerdings eine gute Artkenntnis.
Ideal geeignetes Saatgut für Kies- oder Rohböden ohne Humus, an sonnigen bis halbschattigen Standorten: UFA-Ruderalflora CH