Ein Blumengarten für die Bienen

Damit Bienen und andere Insekten ein reiches Futterbuffet geniessen können, können wir unseren Blumengarten bienenfreundlichen gestalten. Worauf Sie achten müssen, erklären wir Ihnen hier.

Verzicht auf gefüllte Blüten

Grundsätzlich ist es wichtig, dass wir auf Blumen mit gefüllten Blüten verzichten. Hier wurden die Blumen so gezüchtet, dass sich die Staubblätter, dort wo der Pollen erzeugt wird, zu normalen Blütenblättern (Kornblüten) entwickelt haben. Zusätzlich sind auch die Nektarien stark zurückgebildet und somit für Bienen und andere Bestäuber wertlos.

Einheimische Pflanzen

Um einheimische Wildbienen zu fördern braucht es einheimische Pflanzen, die an unsere Region angepasst sind. Hier empfiehlt sich der Pflanzenfinder von Regioflora, mit dem Sie für Ihre Region typische Pflanzen finden können. Entdecken Sie die Vielfalt der einheimischen Flora! Einige Bienenlieblinge sind beispielsweise der Heilziest, die Färber-Hundskamille, Glockenblumen, Storchschnabel, das Ochsenauge oder die Wilde Malve.

Altbewährte Klassiker im Blumengarten

Wir müssen aber nicht komplett auf «fremde» Pflanzen verzichten. Streng genommen sind viele klassische Gartenblumen und Stauden wie die Ringelblumen, Dahlien, der Rittersporn, Herbstanemonen, der Rote Sonnenhut, Duftwicken oder Zinnien keine einheimischen Pflanzen. Die Pflanzen ziehen aber, in ihrer einfachen Form mit ungefüllter Blüte, reichlich Insekten an und sind nicht invasiv.

Blumen- statt Gemüsebeet

In einem leer stehenden Gemüsebeet kann mit einer blühenden Gründüngung ein wahres Nektar- und Pollenbuffet für Wild- und Honigbienen entstehen. Säen sie im April eine Mischung aus Borretsch, Buchweizen, Kornblumen, Sonnenblumen oder auch Phacelia aus. In den Sommermonaten werden Sie schon bald summende Besucher willkommen heissen.

Apropos Gemüse: Im Bienengarten oder -balkon gilt: Lass die Natur machen und und drücke ein Auge zu. Zum Beispiel, wenn wir einen Lauch, Zwiebeln oder Salate vergessen haben zu ernten. Diese Pflanzen bieten Bienen ein reiches Buffet: Lauch und Zwiebeln etwickeln grosse, kugelförmige Blüten. Diese ziehen nicht nur Bienen magisch an, sondern gefühlt die ganze Insektenschar: Der Bienenkäfer frisst dort genüsslich Pollen und jagt kleinere Insekten, während andere Käferarten die Blüten als Liebesnest nutzen. Auch Schwebfliegen und Wespen sind häufige Gäste. Besonders freut sich die kleine Lauch-Maskenbiene, die für ihren Nachwuchs fast ausschliesslich Pollen auf Laucharten sammelt. Ein weiteres Highlight: Die Artischocke! Ihre beeindruckenden, violetten Blütenstände bilden mit ihrem süssen Duft einen beliebten Treffpunkt für Bienen, Käfer, Schmetterlinge und Co. Wer die Speisedistel im Garten oder auf dem Balkon haben möchte, braucht etwas Geduld und Platz: Sie blüht erst im zweiten Jahr und nimmt dann mindestens einen Quadratmeter im Gemüsebeet ein.

Unterschlupf bieten 

Vergessen Sie nicht, den wertvollen Helfern im Garten einen Unterschlupf zu bieten. Offene, sandige Bodenstellen, Holzhaufen, liegengelassenen Schnittgut und abgestorbene Pflanzenstängel sind perfekte Nistgelegenheiten und Rückzugsorte für Wildbienen und andere Nützlinge. Schaffen wir ihnen diesen Raum und freuen uns auf das grosse Summen im Blumengarten!